Jetzt also doch. Die Chaos-Tage beim schon fast sicheren Landesliga-Absteiger Sterkrade-Nord gipfelten im sofortigen Rückzug aus der Landesliga Niederrhein 2.
Die Gerüchte kamen bereits am Wochenende auf, doch da wollte Sterkrades Sportvorstand Patrick Hagen die Flinte noch nicht ins Korn werfen.
Gegenüber RS betonte er: "Wir werden die Saison zu Ende spielen - das ist der klare Beschluss des Vorstands. Auf Vorstandsebene stand ein Rückzug auch nie zur Debatte. Wir gucken von Spiel zu Spiel, wie wir eine Mannschaft auf den Rasen stellen. Das wird nicht einfach, aber mit einem Ausscheiden aus dem Spielbetrieb kann ich mich wenig anfreunden. Da muss es andere Möglichkeiten geben und die wollen wir nutzen."
Hintergrund: Sterkrade hatte enorme Verletzungsprobleme, Akteure der Alten Herren und aus dem Jugendbereich mussten aushelfen. In der Summe machte das den vorletzten Platz und den fast sicheren sportlichen Abstieg. 16 Punkte beträgt der Abstand auf den Relegationsplatz.
Nach der Entscheidung, die Mannschaft nicht zurückzuziehen, trat Trainer Sercan Baloglu zurück. Wenig später nun der komplette Rückzug, der bedeutet, dass alle Spiele der Sterkrader aus der Wertung genommen werden.
Ich bin diesbezüglich sehr enttäuscht, dass ein Landesliga-Team keine Lust mehr hat, seine Partien zu absolvieren
Patrick Hagen
Hagen bestätigte den Rückzug gegenüber RevierSport: "Am Montagabend hat sich Sercan Baloglu schon bei uns verabschiedet. Die Mannschaft hatte uns dann im Nachhinein um ein Gespräch gebeten und uns klargemacht, dass sie nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen möchte. Ich bin diesbezüglich sehr enttäuscht, dass ein Landesliga-Team keine Lust mehr hat, seine Partien zu absolvieren. Wir hatten auch Kompromisse vorgeschlagen, wie beispielsweise nur noch ein Training in der Woche. Das wurde konsequent abgelehnt. Daher muss ich schweren Herzens mitteilen, dass wir uns zurückziehen werden - auch wenn ich das nicht wollte. Es tut mir auch Leid für die anderen Teams in der Liga."
Denn die müssen nun Punktabzüge verkraften. Nur die Teams, die für die vier Niederlagen gegen Sterkrade verantwortlich sind, dürfen sich freuen. Sie kriegen nichts abgezogen.